Shooting Day Weißensee: „JUGEND(T)RÄUME“

Der Shooting Day Weißensee fand im Oktober 2023 zum zwölften Mal statt. OKS-lab zeigt in ausgewählten Arbeiten unterschiedliche Sichtweisen auf einen facettenreichen Bezirk. Dieses Mal präsentieren wir die Arbeit von Robin Genzder „JUGEND(T)RÄUME“ im Kinder- und Jugendkulturzentrum MAXIM umgesetzt hat und von Julia Otto als Bildredakteurin betreut wurde. Das Kooperationsprojekt zwischen Fotografiestudent*innen der Fachklasse und Student*innen der Bildredaktionsklasse nimmt mittlerweile einen festen Platz im Ausbildungsprogramm an der Ostkreuzschule für Fotografie (OKS) ein und bildet für beide Seiten einen professionellen Rahmen für spätere berufliche Alltagssituationen.

Was hast du gedacht, als du deine Aufgabe bekommen hast?

Ich war erst stutzig, weil ich befürchtete, dass ich auf Cliquendynamiken stoßen könnte und dann mit Jugendlichen zu tun habe, die sich genieren oder zu cool sind, um sich fotografieren zu lassen. Das war dann glücklicherweise überhaupt nicht der Fall.

Wie hast du dich auf den Shooting Day und dein Thema vorbereitet?

Ich habe mich mit der Bildredakteurin Julia Otto kurzgeschlossen und ein Konzept erarbeitet. Ihre Idee war es, den Fokus auf Portraits der Jugendlichen und Kinder zu legen. Erweitern wollten wir das mit Stillleben der Innenräume, damit man ein Gefühl für den Ort bekommt. Es war ihr wichtig, dass die Arbeit nicht einem klassischen Reportage Stil entspricht. Für eine erste Recherche habe ich dann das Maxim besucht, um mich mit den Menschen und dem Ort vertraut zu machen. Das erste Motiv, das mir auffiel, waren ein paar Jungs in Buggies, die sich Wettrennen lieferten. Leider sollte es am Shooting Day regnen und die Aktivitäten spielten sich vorwiegend im Haus ab. Im Büro lernte ich dann die Volunteers Mahimi aus Marokko und Valentin aus Frankreich kennen. Beide waren sehr nett und ich konnte sie für Portraits gewinnen.

Was war die größte Herausforderung bei der Umsetzung der Aufgabe im Jugendclub?

Herausfordernd war es, die Modelreleases für die Minderjährigen zu bekommen, da wir erst die Freigabe der Eltern brauchten. Eine Mutter wollte nicht, dass das Gesicht ihrer Tochter zu sehen ist, wohingegen die beste Freundin des Mädchens die Freigabe ihrer Mutter erhielt. Dieses Problem haben wir dann mit einem Versteckspiel versucht zu lösen. Hinzu kam starker Regen, es fielen vorerst alle Außenmotive weg. Ich war dann darauf angewiesen, mit meinem Blitzlicht zu arbeiten, mit dem ich noch wenig Erfahrung hatte.

Gibt es etwas, was du beim nächsten Mal anders machen würdest?

Ich würde versuchen, die Modalitäten wie die Modelreleases mit den Eltern schon im Vorfeld zu klären, soweit das möglich ist. Ansonsten ist es, glaube ich, immer ein bisschen eine Überraschung, was einen letztendlich erwartet.

Was nimmst du vom Shooting Day mit?

Für mich war es ein sehr gelungener, abwechslungsreicher Tag und eine gute Simulation einer Auftragsarbeit. Ich hatte wirklich dankbare Protagonist*innen mit sehr unterschiedlichen Charakteren. Mein persönliches Highlight war die Band Bad Examples, mit denen ich auch noch in Kontakt bin und die ich später noch auf einem ihrer Konzerte fotografiert habe. Außerdem war es bereichernd, mit Julia zusammenzuarbeiten. Sie hat mir einige Arbeit neben dem Fotografieren abgenommen und mir dadurch sehr viel Sicherheit gegeben.

Robin Genz studiert Fotografie an der OKS.

Julia Otto ist Studierende der Bildredaktionsklasse der OKS.

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