Shooting Day Weißensee: „Stefanie Hillich – Portrait einer Künstlerin“

Im September 2022 fand zum 11. Mal der alljährliche Shooting Day Weißensee statt. Das Kooperationsprojekt zwischen Fotografiestudent*innen der Fachklasse und der Bildredaktionsklasse nimmt mittlerweile einen festen Platz im Ausbildungsprogramm der Ostkreuzschule für Fotografie (OKS) ein. Für beide Seiten bildet es einen professionellen Rahmen für spätere berufliche Alltagssituationen. Anhand ausgewählter Arbeiten zeigt das OKS-lab unterschiedliche Sichtweisen auf einen facettenreichen Bezirk. Dieses Mal präsentieren wir die Arbeit Stefanie Hillich – Portrait einer Künstlerin von Florentina Amon, betreut von Helena Melikov als Bildredakteurin.

Helena Melikov: Hallo Florentina, wie hat dir das Thema persönlich zugesagt?
Florentina Amon: Ich habe mir, ehrlich gesagt, erhofft, eine Reportage fotografieren zu dürfen, da es unter Zeitdruck einfacher ist, sich nur auf das Fotografieren und weniger auf das Konzept und die Organisation fokussieren zu müssen. Die Abhängigkeit von der Einwilligung fremder Personen, sich fotografieren zu lassen und die damit verbundene Unvorhersehbarkeit fällt weg. Durch die Beschränkungen auf einen vorgegebenen Raum, Person(en), kürzeren Zeitraum und das vorhandene Licht entstehen wiederum andere Schwierigkeiten. Dort bringt ein freies Thema natürlich mehr Spielraum mit sich.

Wie bist du fotografisch vorgegangen?
Es musste alles ziemlich schnell gehen. Ich sah mich zunächst im Gebäude um und legte gleich damit los, die Künstlerin beim Malen zu fotografieren. Die Portraits versuchte ich am Fenster oder Eingang des Ateliers anzufertigen, da sich das vorhandene, gelbe Deckenlicht dafür nicht besonders gut eignete. Ansonsten versuchte ich, so viel wie möglich auszuprobieren und alle Winkel des Raumes auszunutzen.

Welche Herausforderungen gab es beim Fotografieren im Atelier?
Eine große Herausforderung war es, wie erwähnt, mit der vorhandenen Lichtsituation umzugehen und anschließend die Farben ansprechend zu bearbeiten. Schwierig war es vor allem, Aufnahmen der Künstlerin während des Malens anzufertigen, da die Lichtverhältnisse dort besonders ungeeignet waren und zusätzlich schnelle Bewegungen hinzukamen.

Was ist dir insgesamt wichtig bei der Zusammenarbeit mit Bildredakteur*innen?
Ein ausführliches Briefing, bestmöglich bereits mit Fotos des Raumes oder der/den zu fotografierenden Person/en. Erreichbarkeit bei Fragen und eine gewisse Freiheit bezogen auf die Umsetzung der Arbeit. Abschließend ein ausführliches, konstruktives Feedback.

Was nimmst du vom Shooting Day mit?
Es macht auf jeden Fall Sinn, bereits vorher mit der zu fotografierenden Person Kontakt aufzunehmen, sich auf ein kurzes Gespräch zu treffen und das Gebäude zu besichtigen. Somit kann man sich die technische Umsetzung rechtzeitig überlegen. Als Erfahrung ist es allerdings doch sehr nützlich, alles auf sich zukommen zu lassen. Man lernt sich selbst und den persönlichen fotografischen Umgang mit neuen Situationen in einem zeitlich begrenzten Rahmen besser kennen.

Vielen Dank an Stefanie Hillich!

Florentina Amon ist Studentin der Fachklasse an der Ostkreuzschule für Fotografie.
Helena Melikov ist Teilnehmerin der Bildredaktionsklasse 2022/23.