Ausstellungsankündigung: Coded Bodies

Mit der Gruppenausstellung Coded Bodies zeigt die AFF Galerie ein breites Spektrum der Einflüsse von Künstlicher Intelligenz (KI) auf den menschlichen Körper in Wissenschaft, Kunst und den sozialen Medien. Kuratiert wird die Ausstellung von Maidje Meergans (Jahrgang Zwölf der OKS) und Julia Brigasky (Abschluss der BR Klasse 2020/21). Es ist die zweite Ausstellung, die die beiden gemeinsam für die AFF Galerie konzipiert und organisiert haben.

„Vor dem Hintergrund des zeitgenössischen Wandels, der die Fotografie massgeblich verändert, werden die Grenzen und Definitionen des Mediums zunehmend neu verhandelt: die Fotografie im Zeitalter der Digitalisierung selbst. Die Auseinandersetzung mit der Abbildung der Realität, welche sich seit Anbeginn des Mediums mit der Frage um Subjektivität und Objektivität beschäftigt, bis hin zur Grenze zwischen realer und fiktiver Darstellung. Der Aspekt des Inter- & transdisziplinäres Denkens, soll mit der Ausstellung Coded Bodies aufgegriffen werden. Die Entwicklung der Fotografie im Lauf der Zeit soll untersucht und von der Camera obscura bis zum GAN betrachtet werden. Die Ausstellung Coded Bodies kann als Auftakt gesehen werden um den digitalen Raum einem neuen Publikum erfahrbar zu machen durch den analogen Raum in dem wir uns bewegen, in den Räumlichkeiten der AFF Galerie in Berlin-Friedrichshain.“ (Text von Maidje Meergans)

Ivonne Thein: Techno Bodies

„Die Arbeiten von Ivonne Thein reflektieren die gegenwärtigen Körperbilder einer digitalen Kultur.“
(Auszug aus Text von Pamela C. Scorzin)


Frage an die Kuratorinnen: Hat die klassische Fotografie noch Raum innerhalb der stetigen und schnellen Digitalisierung unserer Gesellschaft?

Maidje Meergans: „Die klassische Fotografie wird meiner Meinung nach nie an Relevanz verlieren. Im Privaten wie auch gesellschaftlich wird das klassische Foto eine Beständigkeit haben. Ich sehe aktuelle Veränderungen des Mediums eher parallel zu dem Aufkommen der ersten Daguerreotypie, als die Malerei in Bedrohung gesehen wurde und das neue Medium als „etwas nur für faule Leute“ angesehen wurde. Genauso wie es gedauert hat die Fotografie als eigenständiges Medium und Kunstform anzuerkennen, wird es noch dauern bis der Einfluss von Algorithmen und die Erschaffung dieser als eigenständiges Werk verstanden wird.“

Julia Brigasky: „Ich denke, die klassische Dokumentarfotografie wird immer einen Platz haben, dafür gibt es zu viele Geschichten weltweit, die erzählt werden wollen. Allerdings frage ich mich schon, in wieweit Algorithmen, KI und deep fake unser Sehen beeinflussen. Nicht nur, was wir sehen im Sinne von was der Algorithmus uns zeigt und was er verbirgt, aber auch dahingehend: Können wir mit der dauernd dazulernenden KI, die immer ‚echtere‘ Bilder erstellt, noch sicher sein, dass das, was wir als dokumentarische Fotografie wahrnehmen auch wirklich diese ist?“

Alexander Kadow: The Individual Below

„Die Werkreihe The Individual Below von Alexander Kadow besteht aus Schwarzweiß-Kompositionen auf Grundlage von Röntgenbildern und digital generierten Interpretationen dieser.“ (Auszug aus Text von Frauke Schnoor)

Die digitale Utopie der globalen Konnektivität aufgreifend, hat Fotografie in unserer Alltagskultur einen anderen Stellenwert erhalten und wird u.a. via Social Media-Kanälen als Kommunikationsmittel genutzt. Die Fotografie geht über das Bild hinaus, sie wird Teil eines kommunikativen Handlungsprozesses, der sich in Aufnahme, Upload und Teilen & Kommentieren über Social Media unterteilen lässt.

Lina Scheynius: Why I am on break from Instagram

“I was shadowbanned for most of 2019. One day I tried to find my account on someone elses phone and was not able to. I thought it had completely disappeared, but I could still open it on my phone. I did some investigation and learnt that there was a term for what had happened to me. Not an official term from instagram, but whoever came up with the term shadowbanning did it perfectly. Instagram never told me what had happened. Instagram had no guidelines for how I could become visible again.“ (Auszug aus Text von Lina Scheynius)

Gruppenausstellung Coded Bodies
mit Alexander Kadow, Lina Scheynius und Ivonne Thein
kuratiert von Julia Brigasky und Maidje Meergans

AFF Galerie
Kochhannstraße 14
10249 Berlin

Eröffnung
30. September 2022 um 18:00 Uhr

Dauer der Ausstellung
01. – 30. Oktober 2022

Öffnungszeiten der Galerie
Sa. & So. 15:00 – 18:00 Uhr & nach Vereinbarung

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