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Der zweite Teil meines Bericht ‚behind-the-scenes‘ mit: Andreas Krufczik “Kreuzweg”
Andreas treffe ich wenige Tage vor seiner letzten Reise für die Abschlussarbeit „Kreuzweg“ über polnische Pilger. Während der kommenden Reise, der dreizehnten, möchte er die letzten Bildideen seines Projektes umsetzen und ihm noch fehlende Bilder einfangen. Bereits seit März 2012 fährt er während der Pilgermonate alle 4-6 Wochen nach Polen, um dort Gläubige für seine Arbeit zu begleiten und zu fotografieren. Nun, im August 2013, steht er kurz vor dem Abschluss seines Projektes.
Seine eigenen polnischen Wurzeln und der in Polen stark gelebte katholische Glaube hatten Andreas damals zu der Überlegung geführt, das Thema aufzugreifen. Dabei inspiriert ihn auch der Gedanke, sich während dieser Monate mit seinem eigenen Glauben, jenseits familiärer Tradition, auseinandersetzen zu können.
Für seine Reisen legte er über 13,000 Kilometer zurück, die weiteste Strecke hat ihn bis kurz vor die russische Grenze nach Heiligen Linde geführt.Auf dem „Kreuzweg“ ist er 320 Kilometer mitgepilgert, dabei immer im Gepäck seine analoge Ausrüstung: Eine Mamiya7 II und Mamiya RZ67, mit denen er in diesen Monaten rund 300 Filme gefüllt hat.
Bei Andreas Erzählungen und Einblick auf seine Bilder zum Projekt wird deutlich, dass sich das Pilgern polnischer Gläubiger anders darstellt als beispielsweise Pilgerberichte über den Jakobsweg. In Polen wird das Pilgern als ein Gemeinschaftserlebnis gelebt und ist dort stark traditionell verhaftet. Gruppen pilgern gemeinsam von Kapelle zu Kapelle und ihr Gesang und Gebet wird über einen auf dem Rücken getragenen Lautsprecher verstärkt.
Während ich mit Stéphane Lelarge die Wagenburg ansteuere, bricht Andreas für 10 Tage auf die letzten 1000 Kilometer auf. Da ich Andreas nicht nach Polen begleiten kann, bekomme ich die nächsten Tage regelmäßige Zusammenfassungen per SMS von ihm.

 

09.08.: „… Es ist schon über 30 Grad und die Sonne scheint grell. Eine Gruppe singt ein Jesuslied zu einer Nirvana-Melodie, hier geht alles!“

 

 

10.08.: „ … Ich habe noch keinen gesehen, der richtige Wanderschuhe trägt. Alle haben sie Sandalen an.“
“ … das Wichtige aber, ich konnte heute ein bis zwei Bilder machen, die meine Arbeit sicher bereichern werden …“

 

 

19.08.: „ … Die Prozession dauerte ca 7 h. Wir gingen querfeldein von Kapelle zu Kapelle. Insgesamt gibt es 39 davon in St. Annaberg. Ich schätze, dass ca. 5000 Menschen die Prozession begleiten …“ „ … Heute früh bin ich in Opale angekommen. Es regnet und gleich beginnt der nächste Gottesdienst und dann geht es 100 km zu Fuß nach Tschenstochau. Die nächste und letzte Pielgymka in meinem Projekt.“

 

 

Andreas Arbeit „Kreuzweg“ könnt ihr euch ab dem 25. Oktober in der Abschlussausstellung Sieben in den UferHallen Berlin ansehen.

Andreas Krufczik studiert seit 2010 an der Ostkreuzschule für Fotografie und macht im Oktober 2013 bei Thomas Sandberg seinen Abschluss.

www.andreaskrufczik.com (Im Aufbau)
kontakt@andreaskrufczik.com

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