„Reformation und Toleranz: Was bedeuten Identität und Toleranz heute?“

Die Ostkreuzstudenten Stefanie Schulz und Stéphane Lelarge belegten mit ihren Abschlussarbeiten die ersten zwei Plätze beim Studierenden-Wettbewerb 2013 vom Bundes-ministerium des Innern zum Thema: „Reformation und Toleranz: Was bedeuten Identität und Toleranz heute?“

duldung_schulz_04
duldung_schulz_06

duldung_schulz_01

duldung_schulz_03

Stefanie Schulz gewann mit ihrer Fotoreportage „Duldung“, die sie in der Landesaufnahmestelle Lebach (LAST) vergangenes Jahr aufgenommen hat.

Die LAST im Saarland ist eine von 16 Aufnahmestationen für Flüchtlinge und Vertriebene in Deutschland. Sie zählt mit ihrer Kapazität für 1200 Menschen zu einer der größten in ganz Deutschland. Die LAST bietet Asylbewerbern, abgelehnten Asylbewerbern und unerlaubt eingereisten Ausländern eine Gemeinschaftsunterkunft.
Stefanies Bilder entstanden ab August 2012 innerhalb eines Jahres und beschäftigen sich mit den Bewohnern der Aufnahmestelle, die von ihnen auch „Lager“ genannt wird. Das Asylverfahren vieler läuft noch oder ist bereits abgelehnt worden. In diesem Falle gelten sie als ausreisepflichtig. Die Duldung ist die vorübergehende Aussetzung der Abschiebung. Ursprünglich sollten Asylsuchende nicht länger als ein Jahr in der LAST aufgenommen werden, allerdings wohnen einige der abgebildeten Menschen dort schon seit mehreren Jahren.

Eine Auswahl der Bilder veröffentlichte das Magazin „Christ & Welt“ (Ausgabe 51/13), welches der Wochenzeitung „Die Zeit“ beiliegt.

Landschaft_ohne_staub 001

3F 004

Bildschirmfoto 2013-12-21 um 20.03.40
Bildschirmfoto 2013-12-21um 20.14.12

Den zweiten Platz belegte Stéphane Lelarge mit seiner Serie „A place to live“.

Er selbst beschreibt sein Projekt folgendermaßen: „Auf meinem Fahrrad, meine Kamera im Rucksack, fahre ich durch die Stadt auf der Suche nach Menschen, die sich in Europa ein besseres Leben aufbauen wollen. Auf diesen Fahrten finde ich entlegene Orte, die zugleich etwas Gespenstisches und Geheimnisvolles ausstrahlen – unbekannte Flecken auf der Landkarte mitten in Berlin.
Ich gehe durch verlassene Gärten, in denen Menschen ‚ohne Papiere‘ illegal in Deutschland leben. Ich überquere brachliegende Gebiete, besetzt von Europäern, die – auf der Suche nach einem neuen Eldorado – der Wirtschaftskrise entfliehen. Die meisten Menschen, die ich treffe, haben eines gemeinsam: sie alle leben anders, improvisieren sich am ‚Rande der Gesellschaft‘. Sie haben sich Orte geschaffen, Wohn- und Lebens-Nischen. Auf der Suche nach ‚A place to live‘.“