,,Zu Zweit“

In ihrer Arbeit Zu Zweit setzt sich die kanadisch-stämmige Fotografin Alexa Vachon mit den Strukturen zeitgenössischer Familien in Berlin auseinander. Sie zeigt Porträts von Paaren, in denen sich mindestens ein Teil als queer identifiziert. Dabei definieren sich Paare in ihrer Beziehung zueinander nicht nur als Liebespaare, sondern auch als Verwandte oder Freunde. Am Donnerstagabend, den 9. April, findet um 19 Uhr der Artist Talk zur Ausstellung From Our Rooms in der aff-Galerie statt.

Neben Alexa Vachon setzen sich in der Ausstellung auch die Fotografinnen Paula Winkler aus Deutschland und Goodyn Green aus Dänemark auf sehr persönliche Art mit dem Thema ,,Queer“auseinander, dessen Sammelbegriff für Menschen steht, deren sexuelle Identität oder Orientierung von der gesellschaftlich heterosexuell gesetzten Norm abweicht. Die Idee, eine Ausstellung zu diesem Thema zu machen, kam von Alexa selbst: ,,Ich kannte die Arbeiten der anderen Beiden davor und brauchte eine Ausrede, uns zusammen zu bringen. Drei Fotografinnen im selben Alter, aus unterschiedlichen Ländern, die alle in Berlin leben und sich in ihrer fotografischen Arbeit mit demselben Thema auseinandersetzen.“

Emily & Zoe, Aus der Serie Zu Zweit

Emily & Zoe. Aus der Serie Zu Zweit

Die Serie Zu Zweit war bereits zu Beginn als Langzeitprojekt vorgesehen.  Die ersten Tests für Setting und Lichtaufbau machte Alexa Ende 2013. ,,Das Projekt hat meine fotografische Herangehensweise wirklich verändert“, sagt die Künstlerin, die ursprünglich aus dem Bereich der kommerziellen Fotografie stammt. Nach ihrem Fotografie-Abschluss auf der Kunstschule in New York sammelte sie zunächst in den Bereichen Mode, Porträt und Still-Life ihre Erfahrungen.

Peter & Rita, Aus der Serie Zu Zweit

Peter & Rita. Aus der Serie Zu Zweit

Die Idee zur Serie entwickelte sich während Alexas Zeit in der Postgraduiertenklasse an der Ostkreuzschule bei Ute Mahler und Robert Lyons. ,,Ich wollte Porträts machen und suchte nach den Gesichtern zeitgenössischer Familien in Berlin“, erzählt Alexa.

Ester Martin & Eli, Aus der Serie Zu Zweit

Ester Martin & Eli. Aus der Serie Zu Zweit

Als Inspiration dienten ihr zunächst eigene Familienstrukturen, ehe sie sich auf die Suche nach weiteren Paaren machte. Sie nutzt und experimentiert mit klassischen Porträt-Settings und Lichttechniken, die sie sich im Verlauf der Jahre angeeignet hat. Die Arbeit an Zu Zweit ist für Alexa eine sehr persönliche geworden: ,,Ich nutze das Projekt, um Menschen näher zu rücken, die ich kenne. Und um Menschen zu finden, die ich kennen lernen möchte. Es sind Menschen, die mir wichtig sind und die vom gesellschaftlichen Umfeld oft stigmatisiert werden. Es ist mir auch ein Anliegen zu zeigen, dass Transidentität nicht zwangsläufig zum ,,Aussterben der Familie“ führt, wie es von Seiten der Politik oft propagiert wird.“

Mad Kate & Adrienne, Aus der Serie Zu Zweit

Mad Kate & Adrienne. Aus der Serie Zu Zweit

Wer sich selbst ein Bild von den Arbeiten machen möchte, besucht die Ausstellung From Our Rooms in der aff-Galerie. Sie läuft noch bis zum 12. April.

Ort: aff-Galerie, Kochhannstr. 14, 10249 Berlin

Öffnungszeiten: Fr, 16 – 19 Uhr, So & So 15 – 18 Uhr

Wer Alexa und die beiden anderen Fotografinnen auf ein spannendes Gespräch treffen und wissen möchte, wie sie ihre Beziehung zu den Porträtierten aufbauen, kommt ebenfalls in die aff-Galerie zum Artist Talk.

Wann: Donnerstag, 9. April um 19 Uhr