„Shootingday“ Weißensee 2014 – Teil I

Studierende der Fotografie und der Bildredaktion an der Ostkreuzschule erarbeiten in einem gemeinsamen Projekt die Nahaufnahme eines Bezirks.

Der Shootingday Weißensee ist vorüber. Zwei besonders gelungene Bildstrecken möchten wir Euch zeigen. Doch vorab: Was ist der „Shootingday“? Es handelt sich um einen Tag im Oktober, der mittlerweile einen festen Platz im Ausbildungsprogramm der OKS einnimmt. Die Bildredaktionsklasse recherchiert und entwickelt hierbei Themen, sie sucht Geschichten im Berliner Bezirk Weißensee, die von Fotografie-Studierenden des zweiten Ausbildungsjahres fotografiert werden. So entsteht aus vielen Einzelgeschichten schließlich ein fotografisches Porträt des Bezirkes. Das Besondere: Die Bilder werden an einem einzigen Tag „geschossen“ und am nächsten Tag via FTP-Server an die Bildredakteure/-innen übermittelt, die die Arbeiten ebenfalls in kurzer Zeit editieren, sequenzieren und für eine Präsentation aufbereiten – eine typische berufliche Alltagssituation für beide Seiten.

Die erste Strecke, die wir hier vorstellen möchten, stammt von Anna Eckold. Anna hatte den Auftrag, in einem Bodybuildingstudio zu fotografieren und dabei die ihr relevanten Essenzen dieses Ortes aufzuspüren. Wie wir finden, ist ihr ein wunderbar ausdrucksstarker, unkonventioneller Essay gelungen. Mit einer stringenten, ganz eigenen und sehr sensiblen Bildsprache, lässt sie diesen Sport und seine Sportler einmal in einem anderen Licht erscheinen.

Anna Eckold zu ihren Erfahrungen während des Shootingdays:

OKS-lab: Anna, wie war das Fotografieren unter Zeitdruck für Dich?
Ich mag das sehr, wenn ich eine Begrenzung der Zeit habe … wenn sie begrenzt ist. So kann ich mich besser konzentrieren.

Und was ging Dir durch den Kopf, als Du erfahren hast, dass Du in einem Bodybuildingstudio fotografieren sollst? Was sind Deine Gedanken, wenn Du nun auf die Erlebnisse des Shootingdays zurückblickst?
Zuerst dachte ich natürlich, wie seltsam, das passt doch gar nicht zusammen, ich und ein Bodybuilderstudio. Ich war auch noch nie in einem und hatte eine recht komische Vorstellung, wie es da aussehen mag. Dann war ich besorgt, ob die Männer da mich so nah ranlassen, ob ich nicht einfach nur sehr von der Seite, sehr distanziert beobachten darf. Denn ich wollte schon nah dran fotografieren. Es war aber letztendlich sehr schön, wie gelassen sie darauf reagiert haben, und wie zugänglich sie waren – nahezu aufmerksamkeitssüchtig, sehr willig, mir alles zu zeigen, was ich sehen wollte.

Welche Erfahrungen hast Du bei der Zusammenarbeit mit Deinem Bildredakteur gemacht?
Es war so schön, dass ich jetzt sogar traurig bin, dass ich nicht immer mit einem Bildredakteur arbeite, der so viel vorarbeitet und einem so viel Arbeit abnimmt, dass man sich nur auf das Fotografieren konzentrieren darf.

Ausblick – in Teil II dieses Beitrags, stellen wir die Arbeit von Charlotte Krauss vor, die die Werkstätten der Behaimhöfe und die in ihnen arbeitenden Menschen fotografiert hat.

Alle Fotografen/-innen des Shootingday: Stephan Bögel, Alexander Paul Brandes, Anna Eckold, Marlen Gawrisch, Américo Jorge Dos Santos Hunguana, Charlotte Krauss, Stefanie Kulisch, Katharina Mähler, Ina Müller, Jana Ritchie, Klaus Richter, Valeria Tosi, Hannes Wiedemann.

Betreuende Bildredakteure/-innen: Mandy Böttcher, Friederike Göckeler, Anna Hofsäß, Maritta Iseler, Maria Ispas, Vanessa de Maddalena, Florian von Ploetz, Bernhard Tietz, Jane Tscheepe, Henner Winckler.

Vielen Dank Euch Allen für die gelungene Zusammenarbeit!