Pilotprojekt mit der Deutschen Oper Berlin

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Cover-Foto: Benjamin Rheinwald

OKS: Für die aktuelle Ausgabe der Tischlerei-Zeitung haben vier Studenten der Ostkreuzschule fotografiert. Wie ist es zur Zusammenarbeit gekommen?
Dorothea Hartmann: Wir haben vergangenes Jahr eine neue Bühne eröffnet: Die Tischlerei. Genau dort, wo eben früher die Tischlerei der Deutschen Oper war. Weil die „Stiftung Oper Berlin“ ihre Werkstätten zusammengelegt hat, wurde die Werkhalle frei und wir nutzen sie jetzt für zeitgenössisches Musiktheater. Dabei entwickeln wir neue Formen und Stile, die experimentell sein sollen, beispielsweise durch junge Komponisten, die neue Stücke für die Tischlerei schreiben. Begleitend zum Bühnenprogramm bringen wir zweimal im Jahr ein Magazin heraus – am Anfang der Spielzeit, also im September, und zur Halbzeit, im Februar. Mit der Publikation wollen wir Einblicke in die Tischlerei geben und zeigen, was die Künstler beschäftigt und wie sie sich ausdrücken wollen. Dabei sollen auch externe Künstler mit ihrem Medium auf unsere Produktion blicken. Unser Grafiker hatte bereits eine gute Verbindung zur Ostkreuzschule und über Werner Mahler entstand die Zusammenarbeit. Für die erste Ausgabe haben vier Fotostudenten mit ihren Bildern das Magazin einerseits grafisch und ästhetisch aufgelockert und anderseits noch einen ganz anderen Blickwinkel auf unsere Inszenierungen geworfen.

Wie sind die Bilder entstanden? Konnten die Fotografen ihre Ideen selbst entwickeln?
Am Anfang haben wir die Fotografen gebrieft, indem wir ihnen die einzelnen Stücke mit zusätzlichen Hintergrundinformation vorgestellt haben. Ähnlich arbeiten wir auch mit Sängern oder Regisseuren zusammen, wenn sie sich auf Inszenierungen vorbereiten. Wir haben dann die Ideen der Fotografen gemeinsam besprochen, ihnen aber bei der Umsetzung sehr viel Freiraum gelassen. Manche haben sich auf bestimmten Motiv fokussiert. Torben Geek, zum Beispiel, hat sich mit E.T.A Hoffmanns Erzählungen beschäftigt, in denen ein Dichter sich permanent betrinkt und im Rausch Geschichten erzählt. Dafür hat er zerbrochene Gläser mit verdorrten Blumen fotografiert. Die Bilder haben einen hohen ästhetischen Wert und passen gleichzeitig sehr gut zu den Erzählungen. Wir wollten nicht nur die Texte bebildern, sondern ein Gegenüber, eine zweite Ebene, schaffen.

Wie zufrieden sind Sie mit der Kooperation?
Hartmann: Sehr zufrieden. Die Fotografen haben tolle Fotos abgeliefert und so konnten wir ein gelungenes Heft produzieren. Die Zusammenarbeit hat reibungslos funktioniert, alle Bilder wurden pünktlich abgegeben. Wir haben auch inhaltlich sehr viel positives Feedback bekommen. Deswegen soll für das kommende Heft das Projekt fortgesetzt werden. Bei der ersten Ausgabe haben wir uns stark auf die einzelnen Stücke bezogen, für die kommende überlegen wir, viel mit Menschen und Gesichtern zu arbeiten. Inhaltlich soll es dann um die Partizipation von Menschen am Musiktheater gehen.

Für die erste Ausgabe haben Torben Geeck, Yana Wernicke, Kamil Sobolewski und Aras Gökten fotografiert. Nachfolgend ein Ausschnitt ihrer Arbeiten:

 

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Torben Geeck: HOFFMANN

 

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Yana Wernicke: „Empört Euch!“

 

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Kamil Sobolewski: KANNST DU PFEIFEN, JOHANNA

 

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Aras Gökten: 3x COSI FAN TUTTE