Shooting Day Weißensee: „Inseln“

Im September 2021 fand zum zehnten Mal der alljährliche Shooting Day Weißensee statt. OKS-lab zeigt in ausgewählten Arbeiten unterschiedliche Sichtweisen auf den facettenreichen Bezirk. Dieses Mal präsentieren wir die Arbeit von Justus Lemm, der „Inseln“ im übertragenen Sinne in Weissensee dokumentiert hat und von Sabrina Böff als Bildredakteurin betreut wurde. Das Kooperationsprojekt zwischen Fotografiestudent*innen der Fachklasse und der Bildredaktionsklasse nimmt mittlerweile einen festen Platz im Ausbildungsprogramm an der Ostkreuzschule für Fotografie (OKS) ein und bildet für beide Seiten einen professionellen Rahmen für spätere berufliche Alltagssituationen.

Eine Insel ist per Definition eine Stück Land, das ringsum von Wasser umgeben ist. Im übertragenen Sinne wird das Wort jedoch häufig mit isolierten Plätzen gleichgesetzt. In INSELN fotografiert Justus Lemm Orte in Weißensee, die physisch von ihrer Umgebung getrennt sind, auf ihre Art herausstechen, ihren eigenen Regeln folgen und sich damit abheben.

Sabrina Böff (SB): Lieber Justus, wie hat Dir das Thema persönlich zugesagt?

Justus Lemm (JL): Hi Sabrina! Tatsächlich gefiel mir das Thema INSELN sehr gut. Visuelle wie metaphorische Inseln fallen mir beim Spazieren und Fotografieren ständig auf, da kamen mir gleich ein paar Ideen. Ich beschäftige mich momentan viel mit den Beziehungen von Mensch und Natur, so stechen gerade häufig „Inseln der Natur“ oder auch „Inseln des Menschlichen“ in der Stadt heraus, das wurde dann also auch mein Ansatz.

SB: Wie bist du fotografisch vorgegangen? Gab es Herausforderungen für dich?

JL: Ich habe mir ehrlich gesagt zuerst den Wetterbericht angeschaut und mir wurde klar, dass mir kein tolles Licht zur Verfügung stehen wird. Da ich außerdem das „Inselhafte“ auch technisch hervorbringen wollte, hat es für mich Sinn gemacht zu blitzen. Herausfordernd war es dann mit der wenigen Zeit auch Motive zu finden, die ich interessant und passend zum Thema fand.

SB: Justus, wie war es für dich, den Auftrag unter Zeitdruck zu erarbeiten?

JL: Es hat mir ziemlich Spaß gemacht! Einen ganzen Tag nur mit dem fotografieren zu verbringen … was will man mehr. Doch bevor die ersten Motive kamen, die mir gefielen, habe ich den Druck und die damit verbundene Unsicherheiten auf jeden Fall gespürt.

SB: Wie hast du dich auf den Tag vorbereitet?

JL: Ich habe so viel wie möglich vorgeplant. Also Technik, Bildsprache und mögliche Motive festgelegt. So konnte ich mich dann am Tag des Foto-Shootings auf meine Umgebung konzentrieren.

SB: Was ist dir wichtig bei der Zusammenarbeit mit Bildredakteur*innen, wenn du Aufträge bekommst, wie solche des Shooting Day Weißensee?

JL: Es ist schön, wenn man das Gefühl hat, eine gemeinsame Sprache zu sprechen. Sich die Ideen vorzustellen und zusammen daran zu feilen. Nicht immer muss es so sein. Ich freu mich auch, wenn die Aufgabe mich herausfordert anders zu fotografieren, als ich es sonst tue.