Becoming Basquiat II

Einmal im Jahr nimmt die Abschlussklasse der Ostkreuzschule für Fotografie am Workshop für Angewandte Modefotografie an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein teil. Wir zeigen Bilder und Konzepte aus den entstandenen Fotostrecken.

Unter der Leitung von Ute Mahler, die einst für die renommierte Zeitschrift Sybille Mode fotografisch inszenierte, entstanden innerhalb einer Woche vielfältige Arbeiten. Die Fotograf/-innen nahmen sich sowohl inhaltlich, als auch formal der Modekollektionen an und schufen Fotostrecken, die den Kollektionen nicht nur gerecht werden, sondern sie auch für sich sprechen lassen. Mode und Fotografie, beides Medien persönlichen Ausdrucks gehen so Hand in Hand. Die hier gezeigten Beispiele sind zugleich Ausdruck dafür, dass Mode und Fotografie ihre Daseinsberechtigung als Kunstform trotz der inflationären Produktion nicht verloren haben.

Mode und Modefotografie sind sowohl Gegenstand, als auch Abbild eines unmittelbarem Lebensgefühls. Gemeinsam wurden spezielle Konzepte für die unterschiedlichen Kollektionen entwickelt und die Fotografen setzten 2 Serien innerhalb von vier Tagen um.

Kollektion: Alke Heykes, Fotos: Charlotte Krauss

Kollektion: Alke Heykes, Foto: Charlotte Krauss

Alke Heykes ließ sich in seiner Kollektion von Geistern, Mächten und Ekstase leiten.

Die Mode-Studierenden des vierten Studienjahres interpretierten das künstlerische Werk, die Arbeitsweise, aber auch die polarisierende Person Jean-Michel Basquiat in ihren Kollektionen. Der US-amerikanische Maler begann seine künstlerische Laufbahn mit Graffiti-Malerei an Hauswänden und den U-Bahnen in New York. Den Durchbruch schaffte Jean Michel Basquiat mit „SAMO“ (Same Old Shit), eine von ihm erfundene Figur, die davon lebt, Ersatzreligion unter die Leute zu bringen.

Kollektion: Flora Sophie Taubner, Foto: Charlotte Krauss

Kollektion: Flora Sophie Taubner, Foto: Charlotte Krauss

In Flora Sophie Taubners Kollektion wurden eine Fülle an Materialien intuitiv zu Charakteren aus Basquiats Bildern collagiert.

Kollektion: Nari Haase, Foto: Bastian Wegner

Kollektion: Nari Haase, Foto: Bastian Wegner

Als Inspiration diente für Nari Haase die Entwicklung von SAMO zu Basquiat und weitergreifend die Suche nach Identität – eine Suche, die verschiedene Phasen durchläuft und sich endlich genau aus diesen bildet. Angelehnt an die vielschichtigen Bilder Basquiats entstand eine Kollektion aus fragmentarischen, sowohl flächigen als auch linearen, Ebenen. Kontrastreiche Materialien wie Seide, Satin, Cord, Lochstickerei, Strick und Leder gehen eine Synthese ein und vereinen sich zu einer Identität.

Dem Fotografen Bastian Wegner war es wichtig auch visuell auf die Verdichtung der Materialien und ebenso auf den Collagen artigen Stil des Künstlers einzugehen. Die Mode und die Modelle sollten sich so gut wie möglich in den Hintergrund integrieren, bzw. diesen mit starker grafischer Reduktion fortführen.

Kollektion: Lars Dittrich, Foto: Djamila Großmann

Kollektion: Lars Dittrich, Foto: Djamila Großmann

1982 ist Basquiat mit 21 Jahren der jüngste Künstler, der zur Teilnahme an der renommierten „documenta“ in Kassel eingeladen wird. Andy Warhol wird für ihn zu einem wichtigen Freund und Förderer seiner Kunst, doch nur sechs Jahre später 1988 stirbt Basquiat. Lars Dittrich gestaltete seine Kollektion als 3D Skizze. Every line means nothing.

Kollektion: Julia Badow, Foto: Magali Fuhs-Balster

Kollektion: Julia Badow, Foto: Magali Fuhs-Balster

Julia Badow bemalte Leinwand als Außenbekleidung, Seidenpyjamas als Alltagslook, tauche ein in Jean-Michel Basquiats Leben und Wirken und zelebrierte ihn mit einem handgemalten Kunstwerk.

Beitragsbild: Kollektion: Alke Heykes, Foto: Charlotte Krauss.