Exkursion der Fachklassen nach Hamburg

In ihrem dritten Semester reisten die beiden Fachklassen der Ostkreuzschule für Fotografie nach Hamburg. Zwei Tage voller visueller Eindrücke, informativer Gespräche und Schlafmangel.

Text: Anna Szkoda

Am frühem Mittwochmorgen versammelte sich die mehr oder weniger frisch angereiste Gruppe an der Ericusspitze in der Hamburger HafenCity, dem Sitz des Magazins der Spiegel. „Wer zu spät kommt, muss leider draussen bleiben“, so die Vorabinfo –  den Wagemutigen, die bereits um drei Uhr nachts den Bus gen Norden nahmen, sei an dieser Stelle gedanklich eine Trophäe verliehen!

Im Gebäude erwartete Mareile Mack die Studierenden. Die Bildredakteurin gab Einblick in das Innenleben des Nachrichtenmagazins. Neben der Führung durch die verschiedenen Ressorts von Spiegel und Spiegel Online standen vor allem die Abläufe in der Bildredaktion im Fokus. Entlang der schmalen, mit Covern geschmückten Gänge wurden wir auf Entscheidungsprozesse, Bildwahl und Relevanz der Fotografie innerhalb der Presselandschaft hingewiesen. „Der erste Blick des Lesers führt auf das Bild, der zweite auf den Titel.“ Im Konferenzraum wurden wir abschließend aus erster Hand mit hilfreichen Hinweisen zum Berufseinstieg in die Magazinwelt versorgt.

Foto: Sascha Schlegel

Im Spiegel-Gebäude, Foto: Sascha Schlegel

Foto: Sascha Schlegel

Während der Konferenz beim Spiegel, Foto: Sascha Schlegel

Danach wurde der nächste Anker in der Freelens Galerie gesetzt. Der Gründer des Berufsverbandes und der größten Organisation für Fotojournalisten/-innen in Deutschland, Lutz Fischmann, diskutierte über die kulturelle Bedeutung der Fotografie sowie den Sinn der Vertretung rechtlicher, ökonomischer und sozialer Interessen von Fotografen/-innen. Zwischen den Zeilen wies er immer wieder auf die Wichtigkeit hin, sich für die Herausarbeitung einer klaren Bildsprache Zeit zu lassen.

Foto: Sascha Schlegel

Im Gespräch mit dem Fotografen Jonas Wresch in der Freelens Galerie, Foto: Sascha Schlegel

Der nächste Tagespunkt führte uns in die Hamburger Kunsthalle. Während die einen den ersten Hunger mit dem obligatorischen Fischbrötchen stillten, schlenderten andere über Umwege Richtung Galerie der Gegenwart – zur Werkschau von Clemens von Wedemeyer. Dort trafen wir zwar nicht wie geplant auf die Kuratorin der Ausstellung, freuten uns aber über das Wiedersehen mit Linn Schröder – unserer Dozentin aus dem ersten Jahr. Der Fülle an Kunst und der Zeitknappheit geschuldet, stand für viele fest, unbedingt zu einem späteren Zeitpunkt wiederkommen zu wollen.

Am Abend erkundeten wir die Hinterhöfe des Gängeviertels. In der Fotofabrique erwarteten uns 2 Vorträge, 15 Pizzen, Wein und Bier. Heinrich Holtgreve von der Ostkreuz Agentur der Fotografen nahm uns mit auf die Spurensuche des vermeintlich Unsichtbaren. Seine Auseinandersetzung mit der Frage „Wo denn eigentlich dieses Internet stecke?“, präsentierte er uns mit seiner spannenden Abschlussarbeit Is it a box? – Das Internet als Ort.  Auch der Fotograf Enver Hirsch gab Einblick in seine Arbeitsweise und sein Portfolio.

Am nächsten Morgen hieß es Dozententausch. Bis in den späten Nachmittag zeigten sich an der HAW die Studierenden beider Schulen mit ihren Arbeiten und konnten so Meinungen der jeweils anderen Dozenten/-innen, Prof. Vincent Kohlbecher, Prof. Linn Schröder und Sibylle Fendt hören. Es war klarer Konsens, dass es eine Bereicherung für beide Seiten darstellte, sich mit einer anderen Schule über die jeweiligen Arbeiten auszutauschen.

Foto: Sascha Schlegel

Besprechung in der HAW, Foto: Sascha Schlegel

Foto: Sascha Schlegel

Besprechung in der HAW, Foto: Sascha Schlegel

Es war eine schöne Erfahrung, sich aus dem gewohnten Kosmos hinaus zu bewegen und eine interessante Foto-Expedition durch Hamburg. Danke an unsere Dozentin Sibylle Fendt!

Foto: Sascha Schlegel

Gruppenfoto der Studierenden der HAW und der Ostkreuzschule für Fotografie, Foto: Sascha Schlegel

Text und Beitragsbild: Anna Szkoda

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