„Zwei Stunden nach Berlin“

Die Ausstellung Zwei Stunden nach Berlin erzählt von Lebensräumen Jugendlicher fernab von der Großstadt.

Für die Arbeit Bye-bye, Belyn fotografierte Conny Höflich von 2005 bis 2007 Jugendliche und junge Erwachsene in einem kleinen Dorf im Spreewald, etwa zwei Autostunden südöstlich von Berlin. Sie selbst ist in der Hauptstadt aufgewachsen und kennt das Leben auf dem Land nicht. Erschreckt hat sie, dass es in dem Dorf seit einigen Jahren keine festen Einkaufsmöglichkeiten und seit einigen Monaten keinen festen Busfahrplan mehr gab. „Wenn man den Bus benutzen wollte, musste man ihn zu bestimmten Zeiten bestellen“, erklärt die Fotografin. „Trotzdem wollten die Jugendlichen nicht zwingend aus ihrem Dorf wegziehen. Das hat mich überrascht, diese Erfahrung widersprach dem, was ich bisher gehört hatte.“

 

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Die Arbeit Blutsbrüder der Fotografin Carolin Fast zeigt Jugendliche im Berliner Bezirk Spandau. Sie ist selbst in Spandau aufgewachsen, „ein für Berliner eher abgeschiedener und wenig spannender Ort zum Wohnen.“ Die Jugendlichen sind Freunde und Bekannte von ihr, die sie schon seit vielen Jahren kennt. Trotz der zahlreichen Ausgehmöglichkeiten in Berlin verbringen sie ihre Arbeits- und Freizeitleben hauptsächlich in Spandau, „ihrem“ Ort, in ihrem zu Hause. Carolin hat sie begleitet bei Treffen oder beim Rumhängen, manchmal irgendwo, ohne einen wirklichen Grund. Hauptsache zusammen, denn sie sind beste Freunde, Blutsbrüder.

 

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Die Ausstellung ist noch bis zum 11. Oktober in der Galerie studio im hochhaus, kunst- und literaturwerkstatt, Zingster Str. 25, 13051 Berlin, zu sehen. Geöffnet ist die Galerie Montag bis Donnerstag von 11 bis 19 Uhr, Sonntag von 14 bis 18 Uhr und im Rahmen der Langen Nacht der Bilder zusätzlich am Sonnabend, dem 14.9., von 14 bis 18 Uhr.

 

Conny Höflich besuchte von 2007 bis 2010 die Meisterklasse bei Arno Fischer, Carolin Fast belegte weiterführende Kurse bei Ute Mahler an der Ostkreuzschule.