Vom Schlammschnorcheln und von Windströmen
Eine Woche lang arbeiteten Textildesigner/-innen der Kunsthochschule Halle Burg Giebichenstein und sieben Studierende der Ostkreuzschule in dem Workshop Angewandte Textilfotografie zusammen. Wir zeigen einige Bilder aus den entstandenen Fotostrecken und fragen nach den Konzepten. In dem Workshop Angewandte Textilfotografie erarbeiteten fünf Studierende des Studiengangs Textildesign der Kunsthochschule Halle Burg Giebichenstein sowie sieben Ostkreuz-Studierende innerhalb einer Woche mehrere Fotostrecken. Nach einem ersten gemeinsamen Besprechungstag und drei Shooting-Tagen wurde am letzten Tag editiert und die Arbeiten in einer Abschlusspräsentation gezeigt. In der Arbeit Windströme ließen sich Textildesignerin Selin Götz und Fotografin Anna Tiessen von den bewegten Mustern der Windkarten inspirieren. „Mit Hilfe von Windpfeilen werden auf Wetterkarten Bewegung und Stärke des Windes aufgezeichnet. Die vielen Zeichen fügen sich zu einem Gesamtbild, das die Ströme des Windes visualisiert.“ Dem Schlammschnorcheln widmeten sich Fotografin Tatiana Makeeva und Textildesignerinnen Laura Risch und Janna Monn in der Fotoserie MUD + MORE. „Eine Sportart, die in England seit 1976 ausgeführt wird. Ziel ist es, einen 55 Meter langen Moorgraben zweimal möglichst schnell zu durchqueren, ohne übliche Schwimmbewegungen zu machen. Hilfsmittel, wie Taucherbrille, Schnorchel und Schwimmflossen sind erlaubt. Rund um diese Sportart haben wir uns unsere eigene Tradition gebaut. Wir haben das Schlammschnorcheln in die Zeit von Heinrich VIII. von England zurückversetzt und uns vorgestellt, wie dieser Sport damals ausgesehen hätte.“ Textildesignerin Laura Linsig visualisierte mit ihren Textilien Fragmente der Kompositionen von John Cage durch intuitive Farb- und Materialwahl. So lässt sich in manchen Stoffen ein Rhythmus erkennen, die Stoffe beschreiben die Gewichtung von Instrumenten oder zeichnen Geräuschstrukturen. Zusammen mit den Fotografinnen Sonja Stadelmeier und Patricia Morosan entwickelte sie dann die Fotostrecke a vision for a second composition, in der je ein Motiv einen Klang darstellt.
Beitragsbild: Fotograf Peter Hecker und Textildesignerin Elaine Herrmann |