“Shooting Day Weißensee” 2015 – Teil II

Studierende der Fotografie-Fachklassen und die Klasse Bildredaktion an der Ostkreuzschule erarbeiten in einem gemeinsamen Projekt die Nahaufnahme eines Bezirks.

Der Shootingday Weißensee ist eine Zusammenarbeit von Fotografen/-innen und Bildredakteuren/-innen der Ostkreuzschule für Fotografie. Ziel ist es, eine Auftragsarbeit möglichst authentisch nachzustellen. Im Vorfeld werden von den Bildredakteuren/-innen neben der Recherche auch die Kontakte, Genehmigungen und Termine erarbeitet und den Studenten/-innen der Fotografie-Fachklassen bereitgestellt. Der Shootingday Weißensee findet innerhalb von nur 24 Stunden statt und die Briefings werden erst wenige Tage vor dem eigentlichen Shootingtag ausgeteilt. Eine Ausweichmöglichkeit besteht nicht und auf schlechtes Wetter oder andere unberechenbare Ereignisse wird bewusst keine Rücksicht genommen. Trotz diesen Anforderungen und dem Zeitdruck gilt es, für die Fotografen/-innen das Beste aus der Situation zu machen – wie im echten Berufsleben.

Aus den vielen Themen sind 13 Reportagen und Portraits entstanden. Der individuelle und sehr persönliche Blickwinkel der OKS-Fotografen/-innen offenbart auch in diesem Jahr wieder ganz neue Facetten des Bezirks. So ging es in den Arbeiten unter anderem um das alljährlich stattfindende Drachenboot-Rennen, das Strandbad Weißensee an einem Tag im Herbst, um einen hundertjährigen Baum, einen Getränkemarkt namens Bummi oder um die Kunsthochschule Weißensee.

Neben der Fotoarbeit Honig Micha – Imker aus Leidenschaft von Sonja Stadelmaier wollen wir im zweiten Teil die Arbeit Weißensee Borders von Natascha Hammel vorstellen.

Mit Stadtplan und Kamera ausgerüstet folgte die Fotografiestudentin an einem Tag und bei leichtem Nieselregen der Stadtteilgrenze von Weißensee. Ihr Auftrag war es, den Raum zwischen Weißensee und seinen benachbarten Bezirken auszuloten und zu portraitieren. Dabei sind beeindruckende Bilder von Orten zwischen Stillstand und Umbruch entstanden, welche trotz ihrer ganzen Alltäglichkeit fast sakral anmuten. Die Arbeit schafft es, der Topografie von Weißensee ein Gesicht zu geben und gleichzeitig viele Fragen offen zu lassen.

Natascha Hammel zu ihren Erfahrungen während des Shootingday Weißensee:

OKS-lab: Wie war es für Dich, diesen Auftrag unter Zeitdruck auszuführen?Natascha Hammel: Den Zeitdruck habe ich als motivierend empfunden. Man konzentriert sich stärker auf die eigentliche Aufgabe und ist aufmerksamer in seiner Beobachtung.

Was ging dir durch den Kopf, als du erfuhrst die „Grenzen“ von Weißensee zu fotografieren? Und hat Dich dieser Auftrag dem Stadtteil näher gebracht?
Das Thema hat mir sofort gefallen. Ich war neugierig auf das, was mir an an den Grenzen von Weißensee begegnen würde. Es ist ein Teil von Berlin, der mir bisher fremd war und den es für mich zu entdecken galt. Wenn man sich die Zeit nimmt, diese Gegend zu erkunden, stößt man auf viele interessante und zum Teil auch kuriose Orte; auf unscheinbare Details, die aber eine besondere Ausstrahlung haben. Ja, ich bin so Weißensee ein Stück näher gekommen.

Wie war für dich die Zusammenarbeit mit einem Bildredakteur?
Die Zusammenarbeit habe ich als sehr positiv empfunden. Das Briefing war ausführlich und gut recherchiert. Man hat gemerkt, dass ein ernsthaftes Interesse hinter der Idee steckt. Gleichzeitig wurde einem aber auch die Freiheit gelassen, sich dem Thema auf seine Art zu nähern.

 

Alle Fotografen/-innen des „Shootingday“: Hieronymus Ahrens, Svetlana Biryukova, Ken Buslay, Johannes Conradty, Natascha Hammel, Leonie Hugendubel, Alexander Klang,  Tatiana Makeeva, Toni Petraschk, Sonja Stadelmaier, Nils Stelte, Anna Tiessen, Doro Zinn

Betreuende Bildredakteure/-innen: Caro Bräuer, Christine Hutzel, Caroline Meyer-Jürshof, Mehran Karimi, Katia Klose, Jan Poppenhagen, Chantal Pilsl, Aleksandra Rieder-Kollesinska, Natascha Schaefer, Michaela Stout, Nadine Torneri, Heidi Trostel

Vielen Dank an Alle für die gelungene Zusammenarbeit!