Exkursion der Fachklassen zur Phototriennale

Vom 22. bis 23. Juni reisten die Fachklassen der Ostkreuzschule nach Hamburg, um unter anderem die Phototriennale zu besuchen. Einige Eindrücke der Exkursion.

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Die meisten Schüler der Fachklassen kamen schon am Sonntag an, schlenderten zu den vielfältigen Ausstellungen, über die man geteilter Meinung war, und endeten Abends etwas verloren auf der Wochtentags bedingt fast leeren Reeperbahn.
Der nächste Morgen begann deutlich besser als der Sonntag zu Ende gegangen war – mit einem Besuch bei Freelens und der dortigen Ausstellung von Dougie Wallace. Die Bilder – über die Promiskuität englischer Junggesellenabschiede – erinnerten ein wenig an die übriggebliebenen Gestalten, die wir am Vortag gesehen hatten.
Was Freelens genau ist und welchen Nutzen die Vereinigung für Fotografen/-innen hat, erklärte uns der Geschäftsführer Lutz Fischmann ausführlich.
Anschließend liefen wir in Richtung des Spiegelhochhauses und machten einen kleinen Abstecher ins Foyer des Stern – aufgrund der dort ausgestellten Bilder beschränkte sich unser Aufenthalt auf wenige Minuten.

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Die Bildredakteurinnen von Spiegel und Spiegel Online nahmen uns in Empfang, zeigten uns in zweieinhalb Stunden die Redaktionen, erklärten, wie ein Spiegel Cover zustande kommt und beantworteten geduldig unsere Fragen, speziell zu Berufseinstieg und Auftragsvergabe bzw. Spiegel-Onlineauftritten. Nach einer Pause ging es weiter zu Area und der Ausstellung von Volker Hinz, die Eindrücke aus dem New Yorker Studio 54 Nachfolger Area zeigte. Volker Hinz, selbst ziemlich konträr zu seinen Subjekten, sprach über seine Zeit in New York und seine distanzierte Vorgehensweise beim Fotografieren auf den Partys von Area.

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Abends lud uns Hannes, der Koch ist, zum Abendessen ins Restaurant eines Freundes ein und wir kamen in den Genuss von viel leckerem Essen, gutem Wein und interessanten Gesprächen. Deswegen wurde am Dienstag der erste Ausstellungsbesuch im allgemeinen Interesse eine Stunde nach hinten verschoben, irgendwann fanden sich aber alle in der Kunsthalle ein, die konzeptuelle und interessante Fotografie zeigte.
In einem etwas anderen Ambiente war dann die nächste Ausstellung, die wir besuchten – im Rohkörper eines Hauses, das sich mitten in einer Villengegend befand. Um zu den Räumen zu gelangen, muss man durch ein Gerüst hindurch und an skurrilen, halbfertigen Treppen vorbei. Linn Schröder, Pepa Hristova, Klaus Elle und Arno Schidlowski stellten dort Fotos und Installationen aus, die auf je verschiedene Weise sehr tiefgründig und interessant waren.

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Ingo Taubhorn war unser nächster Gastgeber auf unserer Foto-Odyssee durch Hamburg. Der Leiter der Deichtorhallen, der auch Fotografie an der HAW lehrt, ließ uns an seinem Unterricht teilhaben, erzählte von den Vor- und Nachteilen des Fotostudiums an einer Kunstuni, und legte uns seine Sicht der Dinge auf die aktuelle Fotografie und die Chancen, die in der jungen Fotografie liegen, dar.

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Trotz geteilter Meinungen über die Ausstellungen und Vorträge waren sich alle in einem Punkt einig: Die Reise mit Sibylle Fendt und Jonas Maron war spannend und gab uns die Chance, uns besser kennenzulernen und auszutauschen –  eine schöne Abwechslung zum gewohnten Unterricht.

Text: Doro Zinn

Alle Fotos: Nils Stelte