„Warum hängt das so?“ – „Das ist Kunst.“

Maritta Iseler und Florian von Ploetz erkundeten bei einem Rundgang einige Galerien und andere Ausstellungsorte, die Ostkreuzstudierende und -absolventen anlässlich des Monats der Fotografie präsentieren. Da viele Arbeiten in Katalogen, Feuilletons und Blogs gezeigt und besprochen wurden, legten die Bildredakteure ihre Aufmerksamkeit auf den Präsentationsrahmen. 

Samstag 14 Uhr. Die Galerie world in a room zeigt  A Place to Live von Stéphane Lelarge. Ein klarer, gut ausgeleuchteter Raum auf der Schöneberger Roten Insel. Die Ausstellungsräume, die seit gut einem Jahr existieren, liegen sehr schön abseits vom Berliner Trubel. Eine Mittelinsel, bestehend aus einer Sitzliege, lädt ein, sich Zeit für die Betrachtung der Arbeiten zu nehmen. Es finden regelmäßig Musikveranstaltungen statt – mit hohem Kiezeinzug. Beitrag und Bezug zur direkten Nachbarschaft werden nachdrücklich gefördert.

Foto: Florian von Ploetz

Foto: Florian von Ploetz

Foto: Florian von Ploetz

Foto: Florian von Ploetz

Ausstellungen an öffentlichen Plätzen haben in Berlin bisweilen ein hohes Niveau, etwa am vor kurzem neu eröffneten C/O Berlin. Die Präsentation der Gruppenausstellung Road to Europe im S-Bahnhof Potsdamer Platz, umlaufend um die Bahnsteig-Säulen der Halle, will jedoch kein Ganzes ergeben und das Konzept erschließt sich dem Betrachter nicht. Gezeigt werden Arbeiten u. a. von Eva Brunner und Nicole Woischwill. Die vorgegebene Rahmung im schmalen Hochformat machen zudem ein stimmiges Layout schwierig.

Foto: Florian von Ploetz

Foto: Florian von Ploetz

In der Galerie Sprechsaal herrscht reger Betrieb. Betreiber und Besucher sitzen und bewegen sich im Raum. Die Arbeiten von Stefanie Zofia Schulz, Petrov Ahner und Jonas Opperskalski finden hier ein besonderes Forum, weil der Sprechsaal genau wie die Fotografien zum Dialog einlädt. Die Ausstellung Asyl wird von einer Reihe themenbezogener Vorträge, Diskussionen und Filmvorführungen begleitet. Eine Anmerkung zur laufenden Musik führt zu einem Gespräch über passende und unpassende Audiomöglichkeiten.

Foto: Florian von Ploetz

Foto: Florian von Ploetz

Die Gruppenaustellung dislocated in den Räumen der Galerie absolutplus ist das Resultat einer Suche der Fotografen/-innen Oliver Gerhartz, Aleksandra Kubos, Karin Pelzer, Ingo Steinbach und Henry Wulff nach einem Raum, den sie nach eigenen Vorstellungen gemeinsam bespielen können. Die zwei Ebenen bieten erholsame Abstände zwischen den Arbeiten und lassen den Raum beim Begehen großzügig wirken. An die warmtonige Beleuchtung gewöhnt man sich nach wenigen Minuten, ein innerer Weißabgleich ist gefragt.

Foto: Florian von Ploetz

Foto: Florian von Ploetz

Foto: Florian von Ploetz

Foto: Florian von Ploetz

Das FOG Magazin zeigt bei Vice Versa eines der Fotomotive von Kevin Fuchs draußen an der Fassade! Was gut ist, denn wir haben die Öffnungstage verpasst und sehen die Ausstellung von der Straße aus: Exkurs von Kevin Fuchs, Robert Funke, Jakob Ganslmeier und Roman Kutzowitz.

Foto: Florian von Ploetz

Foto: Florian von Ploetz

Die Galerie Exp12/ exposure twelve ist erholsam in ihrem gelungen unfertig wirkenden Innenausbau. Hier Bilder zu präsentieren erfordert einen offenen Geist für die Möglichkeiten eines Raumes. Die Ausstellung From one Place to Another… nimmt die Gegebenheiten gelungen auf. Die Besucher bewegen sich ungewohnt befreit durch die teils eigenwillig gehängten Bilder, u.a. von Isabel Kiesewetter, Claire Laude, Elena Capra und Yann Tostain. Auf unsere Frage, warum hier zwei Werke überlappend gehängt wurden, erhalten wir die Antwort „Das ist Kunst“. Welche Galerie hat schon eine Discokugel an der Decke.

Foto: Florian von Ploetz

Foto: Florian von Ploetz

Foto: Florian von Ploetz

Foto: Florian von Ploetz

Foto: Florian von Ploetz

Foto: Florian von Ploetz

 

Alle Ausstellungen im Rahmen des Monats der Fotografie noch bis zum 16. November 2014:
www.mdf-berlin.de